Dienstag, 9. September 2014

Mein Nachbar der Jeti und andere komische Gestalten

Da ich heute nichts weiter zu tun hatte, als mich offiziell an der Uni einzuschreiben, folgt nun ein etwas ausführlicherer Bericht über mein Zimmer und das Gebäude, in dem es sich befindet.

Der Campus der Heriot-Watt University ist ein Komplex aus verschiedenen Haupt- und Nebengebäuden, zahllosen Fußwegen, ein paar Straßen und diversen Wohngebäuden für Studenten.

Mein Zimmer befindet sich in der Christina Miller Hall (West), einem nagelneuen Gebäude, das letztes Jahr zum ersten Mal bewohnt wurde, sehr modern und in absolutem Top-Zustand ist.

Die Moderne erkennt man erstens am Baustil und zweitens daran, dass Schlüssel abgeschafft und durch Plastikkarten ersetzt wurden, wie in einem Hotel.

 
Der Blick von meinem Fenster aus letzte Nacht. Zu sehen: der Supermond und Christina Miller Hall East
Christina Miller Hall West sieht so ziemlich genauso aus, hat aber eine Verbindungsbrücke zwischen der Grasfläche und dem Eingang - das Brückengeländer seht ihr ganz rechts im Bild.

Wenn man das Gebäude betreten will, hält man seine Schlüsselkarte vor einen Sensor und die Tür geht automatisch auf oder lässt sich aufziehen. Im Eingangsbereich findet sich der Aufzug, die Treppe und die erste Wohnungstür. Jede "Wohnung" besteht aus einem Flur mit 5 Zimmern und einer Küche, wobei man sowohl für die Wohnungstür als auch für die eigene Zimmertür und die Küchentür seine Schlüsselkarte braucht - etwas nervig, aber ertragbar.

Richtig ungünstig ist eigentlich nur, dass die Schlüsselkarte gleichzeitig auch für die Stromzufuhr im Zimmer benötigt wird. Wenn man also "zuhause" ist, steckt man die Karte in den vorgesehenen Kasten, sonst geht das Licht nicht an und die Steckdosen haben keinen Saft. Im Grunde eine gute Methode, Energie zu sparen. Auf Dauer wird das aber ganz schön nervig, weil man sich jedes Mal selbst den Strom abdrehen muss, nur weil man mal kurz in die Küche will - wie gesagt, die Karte braucht man sowohl für die Küchentür als auch, um wieder ins eigene Zimmer zu kommen.

Und jetzt mal zu meinen Nachbarn:

Theoretisch habe ich vier davon, mit denen ich mir die Küche teile. Ich selbst habe Zimmer Nr. 5.

In Zimmer Nr. 1 wohnt ein Asiate namens Lacey Tyler (oder so ähnlich), den ich nur kurz auf dem Flur getroffen habe.

In Zimmer Nr. 2 wohnt George, unbekannter Herkunft und mit grauenhaftem Akzent, den ich weder zuordnen noch verstehen konnte, als ich ihn am Abend meiner Ankunft getroffen habe - seitdem scheint er verschwunden zu sein.

In Zimmer Nr. 3. wohnt ein Jeti. Jedenfalls nehme ich das an, denn ich höre gelegentlich von ihm/ihr, habe ihn/sie aber noch nie gesehen.

Zimmer Nr. 4 war gestern Nachmittag noch unbewohnt und scheint es auch jetzt noch zu sein. Die Küche ist völlig unangetastet - tatsächlich bin ich die einzige Person, die den Kühlschrank überhaupt zu benutzen scheint.

Weitere komische Gestalten: offenbar ist einer der Studenten mit einer Pferdekopfmaske angereist. Wenn ich einen umgekehrten Zentaur sehe, weiß ich, womit ich es zu tun habe.

Falls es irgendwen interessiert, hier einige Fotos von meinem Zimmer (zum Vergrößern klicken):

Blick von der Tür ins Zimmer - ganz rechts die Badezimmertür + Stauraum

Der Eingangsbereich mit wahnsinnig viel Stauraum

Mein Fenster und ... noch mehr Stauraum!

Spiegel, Bett, Sessel, alles da. Über die Federkernmatratze reden wir nicht. Oh und guckt mal - Stauraum am Kopfende!

Mein Schreibtisch (überraschenderweise mit noch mehr Stauraum) und die Pinnwand mit Fotos von Freunden/Familie
Das ist das Ende meiner kleinen Führung, die Küche zeig ich euch ein anderes Mal.

Morgen könnt ihr euch auf erste Abenteuer meinerseits gefasst machen, denn diese Woche ist an der Uni das "Festival of Sports and Exercise" und dementsprechend gibt es ganz viele Angebote für alle möglichen Sportarten. Ich hab mich für einen Schnupperkurs im Kajakfahren von 12 bis 16 Uhr eingetragen und bin schon sehr gespannt darauf.

Cheers!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen