Sonntag, 14. April 2019

Indien Tag 11: Bhubaneshwar - ein Affentheater

Nachdem unser Ausflug zum Chilika-See so unglücklich vereitelt wurde und unser supernetter Fahrer uns stattdessen anbot, uns in Bhubaneshwar selbst einige Sehenswürdigkeiten zu zeigen, buchten wir noch auf der nächtlichen Rückfahrt per Handy ein Hotel und fielen dort dann auch völlig erschöpft ins Bett, um nach all dem Reisestress wenigstens mal so richtig auszuschlafen.

Am nächsten Morgen unternahmen wir eine kleine Wanderschaft durch den Stadtteil, in dem wir gelandet waren, und wurden dann von unserem Fahrer abgeholt.






Auch Bhubaneshwar hat - natürlich - interessante Tempelanlagen zu bieten und so verbrachten wir einen wunderschönen, ziemlich entspannten Tag damit, weitere Felsentempel zu besichtigen:


Die Duayagiri- und Khandagiri-Höhlen.







Die Schlangenhöhle

Der Blick aus der Schlangenhöhle - kaum mehr als eine Einbuchtung im Fels








Jetzt nur nicht den Kopf verlieren!

Erstmal ein Imbiss - sauer macht lustig!


An sich kann man sie auch nicht wirklich als Tempel bezeichnen, sondern eher als Rückzugs- und Wohnhöhlen religiöser Asketen. So interessant die Höhlen aber waren - die Stars des Tages waren definitiv die unzähligen Affen, die sich die beiden Hügel mit den Höhlen zum Zuhause gemacht haben und alle Besucher als Futterlieferanten betrachten. Man kann es ihnen nicht verdenken!

Die Leute prügelten sich regelrecht darum, den Affen zu füttern. Der fand das natürlich prima.



Kletterspaß für die ganze Familie!
Nach diesem affengeilen Ausflug brachte unser Fahrer uns zurück zum Flughafen und wir machten uns auf zum (man mag es kaum glauben) stressigsten Abschnitt unserer Reise: nach Delhi.

Aber davon mehr in den nächsten Posts.

Sonntag, 7. April 2019

Indien Tag 10: Bhubaneshwar und Konark

Nach unserer Besichtigung der wunderschönen Tempelanlagen in Chennai war es Zeit für die Weiterreise vom schwülen Süden in den heißen Nordosten Indiens, genauer gesagt nach Bhubaneshwar.

Unser Flug landete dieses Mal sogar pünktlich am frühen Nachmittag und wir schafften es auch recht schnell, uns ein Auto samt Fahrer zu organisieren.


Der Plan war, von Bhubaneshwar aus zum Chilika-See zu fahren, wo wir ein Hotel gebucht hatten. 


Der Chilika-See ist um diese Jahreszeit die vorübergehende Heimat hunderttausender Zugvögel, die dort überwintern. Noch dazu kippt der See etwa alle sechs Monate und ist zur Hälfte des Jahres ein Süßwassersee, dann ein Salzwassersee. Wir hatten mit viel Mühe ein Hotel dort gefunden und gebucht - allzu viele schöne Hotels gibt es an dem Ufer, zu dem wir wollten, aus unerfindlichen Gründen nicht.

Wir luden also unsere Koffer ins Auto und machten uns auf den Weg. Unterwegs kamen wir durch das Örtchen Konark, wo ein Sonnentempel liegt. Natürlich konnten wir uns den nicht entgehen lassen und schafften es sogar, pünktlich zum Sonnenuntergang dort anzukommen, um den Tempel in all seiner Pracht bestaunen zu können.


Dieses Rindvieh wollte die Einkäufe direkt vom Motorad wegfressen, wurde aber erwischt.

Roller oder Rindvieh - wähle weise






Und was gab es am Tempel massenweise? Na klar. Affen.




Erfolgserlebnis des Tages: Ein Foto ohne andere Menschen drauf


Inzwischen hatten wir schon die größte Eigenart der Inder kennengelernt: ihre Reaktion auf weiße Touristen.

Seltsamerweise konnten wir in "normalen" Gegenden fast ungestört herumlaufen, wurden aber an allen geläufigen Touristenattraktionen sofort selbst zur Attraktion. Daher waren wir dann auch eher genervt als verwundert, als uns diverse kleine Grüppchen betont unauffällig um den Tempel folgten, um Fotos zu machen. Von uns, nicht vom Tempel. Wer will denn schon ein Stück Geschichte sehen, wenn man stattdessen andere Leute anglotzen kann? Allerdings blieben sie höflich auf Abstand, weshalb wir uns auch zu keinem Zeitpunkt bedroht gefühlt haben.


Nachdem wir den Tempel bestaunt und den neugierigen Gaffern ihre Fotos mit Faxen ruiniert hatten, ging es zurück zum Auto für eine wirklich abenteuerliche Fahrt zum Chilika-See.


Was im Süden nur angedeutet bemerkbar war, wurde im Nordosten des Landes offensichtlich: Kühe.


Nachts über unbeleuchtete Landstraßen zu fahren, ist ja an sich schon nervenaufreibend. Aber wenn dann auch noch über all Kühe beschließen, dass die Fahrbahn genau der richtige Ort ist, um zu schlafen, wird die Landstraße ganz schnell zur Slalomstrecke.


Das hätte uns alles nicht gestört, wenn uns nicht die lokale Politik einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.


Unser Hotel liegt auf einer Halbinsel, auf die nur eine einzige Straße führt. Wir waren müde, wollten ins Bett und mussten am nächsten Morgen früh aufstehen, weil wir eine Bootstour auf dem See geplant hatten, um Delfine zu beobachten, bevor es zurück zum Flughafen gehen sollte.


Stattdessen standen wir spätabends in einem kleinen Dorf im Nirgendwo zusammen mit ungefähr 50 anderen Autos und einigen Bussen im Stau.


Der Grund?


Ein Streik wegen des Straßenzolls.


Es gab kein Durchkommen und auch keine Garantie, dass wir es am nächsten Tag rechtzeitig zurück zum Flughafen schaffen würden, wenn wir doch irgendwie noch zum Hotel kämen.


Uns blieb also nichts anderes übrig, als unseren Fahrer zu bitten, uns zurück nach Bhubaneshwar zu fahren und den ganzen schönen See ausfallen zu lassen. Unseren Flug nach Dheli zu verpassen, kam einfach nicht in die Tüte.


Da unser Fahrer aber natürlich für zwei Tage bezahlt und gebucht war, bot er an, uns stattdessen Sehenswürdigkeiten in Bhubaneshwar zu zeigen.


Mehr dazu beim nächsten Mal!