Da unser Jugendhostel in Ullapool doch sehr weit nördlich liegt, sind wir schon am Freitagnachmittag um halb 4 losgefahren. Nach einer einstündigen Pause in Aviemore und weiteren drei Stunden Fahrt kamen wir schließlich gegen halb 10 am Abend in Ullapool an und konnten auch direkt unsere Zimmer beziehen.
Zum besseren Verständnis hier eine Karte von Schottland:
Man beachte die Entfernung zu Edinburgh. Selbst die Isle of Skye (zu der ich im April fahre) befindet sich weiter südlich.
Ullapool selbst ist ein ziemlich kleines Kaff direkt am Ufer von Loch Broom, einem sogenannten "Sealoch". Ein Sealoch ist ein Loch mit Anschluss ans Meer, sozusagen die schottische Version eines Fjords - und es gibt unzählige davon.
Blick von unserem Zimmerfenster auf Loch Broom |
Loch Broom, Little Loch Broom, Loch Long (ein besonders langes Loch), und - mein absoluter Favorit - Loch Lochy. Das ist, als würden wir einem See den Namen "See Seeig" geben. Der Antwort auf meine Frage, ob die Schotten dicht sind, bin ich damit jedenfalls schon einen Schritt näher.
Der Samstag ging mit einem Gemeinschaftsfrühstück und dem Schmieren von etwa 120 belegten Brötchen los (zwei pro Person) bevor wir wieder in den Bus stiegen und zum ersten Ziel des Tages fuhren - einem hohen, schmalen Wasserfall mit unverschämtem Namen, den ich nichtmal versuchen werde zu schreiben. Stattdessen hier ein Foto von der Infotafel:
Trotz des Zungenbrechers, den er seinen Namen nennt, ist der Wasserfall an sich aber sehr schön anzusehen:
Besonders abenteuerlich war die Wanderung zur Aussichtsplattform - über eine schwankende Hängebrücke über den oben gezeigten Abhang. Schön beruhigend: das Warnschild mit dem Hinweis, dass nie mehr als 8 Personen gleichzeitig auf der Brücke erlaubt sind. Da fühlt man sich gleich sicherer...
Ich sollte hinzufügen, dass es zu diesem Zeitpunkt wirklich sehr schön war - der Nieselregen vom Morgen hatte sich gelegt und wir bekamen nicht nur die Sonne, sondern sogar einige Rehe zu sehen:
In den Highlands wimmelt es von Rehen, auch wenn sie dank ihrer Fellfarbe meistens nur schwer zu sehen sind. Dieses hier musste ich vom Bus aus fotografieren, da sie sofort flüchten, wenn man ihnen zu nahe kommt.
Unser nächster Halt war ein wunderschöner Strand am Little Loch Broom. Natürlich fing es sofort wieder an zu regnen, als wir aus dem Bus stiegen. Dafür hatte ich aber endlich Gelegenheit, The Traveling Lemon zu spielen. Die Reisende Zitrone ist eine Anlehnung an eine britische Radiocomedyserie und man spielt sie, indem man auf Reisen geht und dabei eine Zitrone fotografiert. Bonuspunkte gibt es, wenn jemand anderes die Referenz versteht (was mir diesmal zum ersten Mal passiert ist! Juhuu!).
Die Zitrone ist übrigens künstlich. Ich hab vier davon, falls eine verloren gehen sollte.
Nach dem Zwischenstop am Little Loch Broom ging es weiter zum Berg Beinn Eighe (gesprochen: Ben-näi) wo wir bei Nieselregen und miserabler Sicht am Loch Maree aus dem Bus stiegen und uns aufmachten, um den Berg zu erklimmen. Es folgt: eine längere Bilderreihe von der Wanderung und die Zitrone beim Bergsteigen.
Die nicht gerade schönen Sichtverhältnisse beim Start unserer Wanderung |
Loch Maree zwischen den Bäumen |
Unser Wanderweg |
Die Aussicht von oben - oder das, was eine Aussicht sein sollte |
Sonne! |
Die wesentlich bessere Sicht, als wir wieder unten angekommen waren |
Nach einem stärkenden Kaffee/Tee/Getränk unserer Wahl ging es wieder in den Bus und zurück ins Hostel, wo wir nach dem Abendessen todmüde ins Bett fielen - schließlich war für Sonntagmorgen der Wecker auf 7:30 Uhr gestellt.
Der Bericht über Tag 2 unserer Reise folgt dann im nächsten Blogeintrag morgen.
Cheers!