Sonntag, 7. Dezember 2014

Weihnachtszeit ist Prüfungszeit

Ja, ich lebe noch.

Seien wir mal ehrlich - im November gibt es nichts zu tun. Wäre ich in den USA, hätte ich einen langen Eintrag über Thanksgiving schreiben können, aber sowas wird hier nicht gefeiert.

Stattdessen befindet sich Edinburgh seit dem 1. November im Weihnachtsrausch. Es ist immer wieder faszinierend, wie alle Halloweendekorationen über Nacht aus den Schaufenstern verschwinden und durch Lichterketten und Weihnachtskugeln ersetzt werden.

Nicht, dass ich davon allzu viel zu sehen bekommen hätte.

Den Großteil des Novembers habe ich in der Uni-Bibliothek verbracht. Und wenn ich sage "Großteil" dann meine ich, dass ich an meinen freien Tagen gegen 12 oder 1 Uhr mittags dort aufgetaucht bin, zum Abendessen zurück in die Wohnung ging und dann direkt wieder herkam ... gelegentlich bis 5 Uhr morgens. Mein Projekt für CAT (Computer Aided Translation) hab ich am Freitag abgegeben, jetzt muss ich nur noch bis nächsten Freitag einen Essay für International Politics schreiben und für die Spanischprüfung am 19. Dezember lernen.

Damit bin ich noch gut dran - meine armen Flatmates sind nämlich ganz schön im Prüfungsstress. Naja, alle außer Bobby und Izzy, die hatten ihre Prüfungen letzte Woche schon. Um uns alle anzutreiben, hat Bobby gestern netterweise für jeden von uns einen Exam Survival Pack in die Küche gestellt:

Lieb, oder?

Aber natürlich ist nicht alles nur Lernstress. Gestern war ich beispielsweise mit ein paar anderen Leuten Essen und hab mich anschließend mit Franzi und Sabrina aus meinem Kurs in der Stadt getroffen - über beide Weihnachtsmärkte bummeln und Fotos vom festlichen Edinburgh machen.

Der größere (und wesentlich überfülltere) Weihnachtsmarkt in der Stadt befindet sich direkt an der Princes Street und ist allgemein als der "deutsche" Weihnachtsmarkt bekannt. Spätestens beim Anblick dieses Schildes an einem der Stände blieben keine Fragen mehr offen:

Unter anderem im Angebot: Bratwurst, Currywurst und sogar Krakauer! Oh, und Bratkartoffeln und Nackensteaks. Außerdem Glühwein und Apfelstrudel. Alles auf Deutsch mit englischen Beschreibungen, damit die nicht-deutschen Besucher auch wissen, was sie da zu essen bekommen. Was es leider nicht gibt, sind Schnitzel, sehr zu meiner persönlichen Enttäuschung.

Abgesehen davon hat der Weihnachtsmarkt noch Lichterkettenbäume, ein Riesenrad und ein hohes Kettenkarussel zu bieten:
Edinburgh Castle und einige der beleuchteten Bäume

An diesem Motiv konnte ich nicht vorbeigehen, ohne ein Foto zu machen

Die Kinderabteilung des Weihnachtsmarkts mit dem Weihnachtsbaumverkauf

Das Riesenrad, das neben dem Monument gar nicht sooo riesig erscheint

Und hier das Kettenkarussel - warum man bei der Kälte da mitfährt, ist mir ein Rätsel

Dieser Baum hier bewirbt sich noch für eine Rolle im nächsten Horrorfilm

Der kleinere, nicht-deutsche Weihnachtsmarkt mit Eislaufring

Na sowas - noch mehr beleuchtete Bäume! 100% künstlich aber definitiv beeindruckend

Einige Gebäude sind so hell erleuchtet, dass man sie nur mit Sonnenbrille ansehen kann

Und die hier hatten eine Art Sternschnuppenregen zusätzlich zur Lichterwand




Die Rose Street, die parallel zur Princes Street verläuft, sieht derzeit so aus
Weihnachten in Edinburgh - und dabei hab ich noch nichtmal Gelegenheit gehabt, ein richtiges Foto vom deutschen Weihnachtsmarkt zu machen - das folgt dann in ein paar Tagen, wenn ich das nächste Mal in der Stadt war. Aber erst muss ich einen Essay schreiben.

Cheers!