Montag, 1. Januar 2018

Abenteuer Indien - Tag 1

Am 8. Dezember, nach Monaten der Planung und Vorbereitung, war es endlich soweit - wir fuhren direkt von der Arbeit aus mit der U-Bahn zum Flughafen Heathrow, um dort in den Flieger nach Mumbai zu steigen.

Kaum am Flughafen angekommen, gab es schon Ärger: Die Airline hatte den Flug überbucht und uns wurde gesagt, dass wir höchstwahrscheinlich nicht an Bord sein würden und einen späteren Flug nehmen müssten - am nächsten Mittag!

Wir wurden zu einem anderen Schalter geschickt, haben eine halbe Stunde in der Schlange gewartet, und kamen endlich an die Reihe. Laura hat dann auch direkt alle internen Wasserhähne aufgedreht und dem armen Airlinemitarbeiter unter strömenden Tränen erklärt, dass wir auf dem Weg zur Hochzeit ihrer besten Freundin sind.

5 Minuten und zwei Telefonate seinerseits später hatten wir auf magische Weise alle drei Plätze im Flugzeug bekommen und unsere Koffer wurden von dem armen Mann eingecheckt. Wir sind bis heute überzeugt, dass er irgendwo auf seinem Schreibtisch einen "Hilfe, ich habe eine weinende junge Frau hier stehen!"-Knopf hatte.

Das Wie und Warum war uns aber auch relativ egal, solange wir nur rechtzeitig zur Hochzeit nach Indien kamen. Da war es dann auch egal, dass wir nicht wie geplant nebeneinander saßen, sondern getrennte Plätze hatten.

Laura und Sabi am Flughafen - natürlich darf die Zitrone nicht fehlen!
Mit einer Flugzeit von knapp über 8.5 Stunden kamen wir auch recht schnell voran und fanden uns am späten Vormittag in Mumai wieder, wo wir natürlich erst einmal eine geschlagene Stunde an der Passkontrolle anstanden.

Glücklicherweise war mit unseren Visen alles in Ordnung, wir haben uns schnell noch zwei SIM-Karten für mein und Lauras Handy geholt und dann ein Taxi zu unserem ersten Hotel geschnappt.

Die Fahrt durch Mumbai war ... nennen wir es mal eindrucksvoll.

Natürlich waren wir vorgewarnt worden, dass uns der Verkehr eine ganze Reihe an Herzinfarkten verpassen würde, aber sobald man sich von dem Gedanken an Spuren verabschiedet hat, ist es eigentnlich alles recht vernünftig und wesentlich weniger egoistisch als in Deutschland.

Während in Deutschland jeder fährt und niemals nachgibt, fährt man in Indien nach dem "Ich fahre hier, aber der Bus da ist stärker als ich, also lass ich ihn vorbei"-Prinzip. Und da der Vekehr nunmal ein einziges Chaos ist und niemand Zeit hat, in seine Spiegel zu gucken, wird die ganze Zeit gehupt. Tatsächlich gibt es sogar einige wenige Stellen in den Städten, an denen Schilder stehen, die das Hupen ausdrücklich verbieten!

Die wichtigste Verkehrsregel aber ist auch die offensichtlichste: Kühe haben immer Vorfahrt.

Wer in Indien eine Kuh überfährt, kommt 1 Jahr ins Gefängnis und zahlt eine saftige Geldstrafe an den Besitzer. Blöderweise scheinen das auch die Kühe zu wissen - ihr allgemeiner Lieblingsschlafplatz ist nämlich mitten auf der Straße.

Dementsprechend dauerte die Fahrt vom Flughafen zum Hotel auch weit über eine Stunde. Zu sehen gab es allerdings unterwegs so viel, dass wir gerne auch zweimal so lange gefahren wären.

Am Hotel angekommen, durften wir unsere Koffer erstmal rauf in den vierten Stock schleppen - bei einer Temperatur von ca. 32°C mit etwa 85 % Luftfeuchtigkeit, versteht sich.

Unser Zimmer war allerdings schön groß mit einer tollen Aussicht auf das Gate of India, das "Tor von Indien". Bis um 16 Uhr haben wir uns also erstmal auf unserem Zimmer erholt und sind dann auf Erkundungstour gegangen.

Das Gate of India war Ziel unserer kleinen Exkursion und obwohl es eine bekannte Touristenattraktion ist, haben sämtliche Inder dort offenbar noch nie vorher weiße Menschen gesehen. Wir sind jetzt jedenfalls auf geschätzten 500 Selfies von irgendwelchen Indern abgebildet.


Der Blick vom Hotelzimmer aus



Das Gate of India


Das berühmteste - und teuerste Hotel - von Mumbai: das Taj Hotel. Hier war schon Präsident Obama zu Gast.




Danach haben wir uns noch einige Läden angesehen und in zwei Klamottenläden, die uns empfohlen worden waren, einige der in Indien gängigen Kleidungsstücke gekauft - Kurtas und Leggins. Kurtas sind wie leichte Kleider aus Baumwolle in allen möglichen Farben und Mustern, die wirklich angenehm zu tragen sind. Wir haben uns alle drei gefragt, warum wir eigentlich Klamotten eingepackt hatten, denn von da an haben wir fast nur noch Kurtas und Leggins getragen.

Auf dem Rückweg haben wir uns dann Getränke organisiert - zwei Literflaschen Wasser kosten etwa 60 Rupien, was umgerechnet ungefähr 80 Cent sind - und etwas zu Essen gekauft. In unserem Reiseführer war ein Restaurant empfohlen, das ich eigentlich eher als Kebabgrill am Straßenrand bezeichnen würde. Da haben wir uns dann Roti (indisches Brot) und Chicken Wraps besorgt und sind dann zurück ins Hotel, um den Schlaf nachzuholen, den wir im Flieger nicht bekommen haben.

Das "Restaurant" an dem wir unser erstes indisches Abendessen abgeholt haben.
Das war Tag 1 unseres Abenteuers. Es folgt: Eine indische Hochzeit!

Cheers!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen