Mittwoch, 16. September 2015

Sein oder nicht sein

... das ist hier die Frage.

Einigen Lesern dieses Blogs ist möglicherweise der Countdown aufgefallen, den ich für einige Zeit am Rand laufen hatte. Noch 14 Tage, 8 Stunden und 23 Minuten bis Hamlet. Noch 12 Tage ... noch 8 ... noch 3 ...

Irgendwann im Frühjahr 2014 wurde bekannt gegeben, dass mein Lieblingsschauspieler Benedict Cumberbatch ab August 2015 im Londoner Barbican Theatre in die Rolle des Hamlet schlüpfen würde. Im Sommer 2014 begann der Kartenverkauf - und endete, als weniger als 24 Stunden später sämtliche Vorstellungen restlos ausverkauft waren.

Eine Freundin von mir ergatterte zwei Karten, die Seite stürzte beim Bezahlvorgang ab ... sie war nicht sicher, ob der Kauf geklappt hatte, und kaufte nochmal zwei Karten. Und hatte dann vier.

Und so kam ich an eine dieser Karten und schlug vor, für die vierte jemanden in Edinburgh zu finden, der Lust hätte mitzukommen. Über diverse Umwege und einiges Chaos hatten wir schließlich alles geregelt und es hätte nicht besser laufen können.

Am 28. August 2015 flog ich von Edinburgh nach London. Am 29. sammelte ich morgens Sabi an der U-Bahn-Station ein und wir wanderten den ganzen Tag durch diese wundervolle Stadt, um so viel wie möglich davon zu sehen.

Hier einige Schnappschüsse von unserer sonnigen Wanderung durch London:

Immer einen zweiten Blick wert: Die Häuser am Camden Market


Buckingham Palace. Nicht im Bild: die riesige Menschenmasse, die wie immer davor stand

Natürlich durfte auch die Zitrone nicht fehlen

Wir hatten Glück und bekamen sogar noch einen Teil des Wachwechsels zu sehen

Sabi und ich - im Hintergrund Buckingham Palace

Nelson's Column am Trafalgar Square

Natürlich durfte auch ein Zwischenstop am Parlament und Big Ben nicht fehlen

Ich habe ewig darauf gewartet, ein Bild von mir mit der Traveling Lemon an diesem Ort machen zu können


Der Innenhof des British Museum - einer meiner Lieblingsorte

Am Abend ging es dann zum Barbican Theatre, in dem das Fotografieren leider verboten war. Zu einer kurzen Fotosession haben wir uns trotzdem hinreißen lassen.


Wenn man sich ein Jahr lang auf eine Sache gefreut hat, ist es immer ein wenig surreal, wenn es dann endlich soweit ist. Das Warten ist vorbei. Der Vorhang hebt sich. Die Welt verschwindet.

Bestimmt gibt es Leute, die einen besseren Kommentar verfassen könnten, oder sich über irgendwelche Unstimmigkeiten beschweren könnten, Möchtegern-Theaterkritiker im heimischen Wohnzimmer.

Ich bin immernoch nicht über diese Vorstellung hinweg. Shakespeare's Hamlet ist für Schauspieler die Krone ihrer Karriere. Früher oder später muss und will jeder durch diesen Feuerring springen.

Ob es schonmal jemand so gemacht hat, wie BC? Keine Ahnung. Aber begeistert war ich trotzdem. Witz und Tragik, die Kombination, die Shakespeare so gut beherrschte, war definitiv vorhanden. Das Bühnenbild, die Umsetzung, die Darsteller ... vielleicht höre ich nächstes Jahr irgendwann auf, davon zu schwärmen. Wahrscheinlich eher nicht.



 

Am nächsten Vormittag, immernoch ganz platt vom Theater, besuchten wir noch die Baker Street (natürlich) und setzten uns in den Regent's Park direkt um die Ecke, wo wir zusahen, wie ein Mann und seine zwei kleinen Söhne von einer Horde Tauben und Wildgänse verfolgt wurde. Das kommt davon, wenn man sie füttert...





Vater, Söhne und Verfolger...


Piccadilly Circus, überraschend leer


Unser Hostel, das wirklich großartig war
Das ganze dann noch mit einer Freundin zu erleben, die ich in diesem magischen Jahr in Schottland getroffen und liebgewonnen habe, hat diesem Jahr die Krone aufgesetzt. Ich hätte mir keinen besseren Abschluss wünschen können. Danke für die Karten, Judith, und Danke für deine Begleitung, Sabi. Auf unser nächstes Abenteuer, wann immer es auch stattfindet.

Cheers!

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