Donnerstag, 13. Oktober 2016

Zu alten Ufern


Naaa, erkennt es jemand?

The Shard - das neueste architektonische Wunderwerk, das einem in London als wortwörtlicher Dorn ins Auge sticht.

Hier hat es mich jetzt also hin verschlagen. London. Sechs Jahre nach meinem ersten Besuch in dieser wundervollen Stadt, von der ich schon damals sagte "Wenn ich jemals da arbeiten und wohnen kann, seht ihr nur noch meine Staubwolke."

Und jetzt bin ich hier, am Ziel.

Bisher hat auch fast alles reibungslos geklappt. Traumjob gefunden, WG-Zimmer gefunden, alle Sachen rübergeschleppt, etc.

Nur die Fluggesellschaft wollte ein wenig Abenteuer ins Spiel bringen. Auf der Liste der Dinge, die man NICHT hören möchte, wenn man schon im Flieger auf dem Rollfeld ist, steht "Wir haben ein technisches Problem und müssen in die Parkposition zurückkehren" recht weit oben. Aber nach eineinhalb Stunden Warterei sind wir dann doch noch losgeflogen und heil in London angekommen - ganz so schlimm kann die technische Panne also nicht gewesen sein.

Eine weitere Sache, die bisher nicht so gelaufen ist wie gewünscht: ein Bankkonto einrichten.

Erster Versuch: HSBC, gestern.
Ich: "Hallo, ich möchte ein Bankkonte eröffnen."
Bankangestellte: "Ende nächster Woche ist ein Termin frei."
Ich: "Oh. Das dauert aber lang. Naja, dann guck ich nochmal bei ner anderen Bank."
Bankangestellte. "Arbeiten Sie oder studieren Sie?"
Ich: "Ich arbeite." *Empfehlungsschreiben vom Arbeitgeber und Ausweis zeig*
Bankangestellte: "Können wir nicht akzeptieren, auf dem Schreiben fehlt Ihr zweiter Vorname."
Ich: "...."
Bankangestellte: "Lassen Sie das ausbessern und kommen Sie morgen wieder."

Kundenservice wie in Deutschland... kaum deutet man die Konkurrenz an, schon geht alles viel schneller.

Zweiter Versuch: Lloyds, heute.
Hab mir das Schreiben nochmal neu ausstellen und von Sabi auf der Arbeit ausdrucken lassen, denn unglücklicherweise gehören Drucker zu den Gegenständen, die man für gewöhnlich nicht dabei hat, wenn man in eine WG in einem anderen Land zieht.
Die nette Dame am Schalter hat das Schreiben auch direkt akzeptiert und mir einen Termin für morgen Mittag gegeben. Wie gut, dass ich ne Oyster Card habe, die ganzen Bahnfahrten würden sonst ganz schön aufs Geld gehen.

Abgesehen von diesen kleinen Startschwierigkeiten ist bisher aber alles gut gelaufen. Hab sogar einen Lidl in der Nähe und kann mich mit richtiger Salami und sogar Nürnberger Bratwürstchen versorgen.

Von meinen Mitbewohnern hab ich bisher erst drei kennen gelernt, einen davon auch erst zwei Minuten gesprochen, aber der zieht sowieso nächste Woche aus. Natürlich war seiner prompt der erste Name, den ich mir gemerkt habe - typisch.

Als Willkommensgeschenk an mich selbst habe ich mir auch direkt bei Waterstones zwei neue Bücher gekauft und online ein Sherlock Holmes T-shirt bestellt, weil ich ja von beidem noch nicht genug habe.

Der nächste Punkt auf der Tagesordnung ist dann, mir eine Pinnwand zu besorgen und ein paar Poster aufzuhängen, damit die Wände nicht ganz so kahl aussehen. Das bekannte Londoner Wetter wird es schwer haben, mich in eine Winterdepression zu treiben, sobald etwas mehr Farbe im Raum ist.

Mehr Fotos und weitere Berichte folgen am Sonntagabend - dieses Wochenende geh ich mit Sabi shoppen und "unsere" Stadt weiter erkunden, bzw. einigen altbekannten Lieblingsorten einen Besuch abstatten.

Cheers!

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